Aktionstag der Kampagne »Tatort Kurdistan«
Wie in vielen Teilen des Mittleren Ostens herrscht auch in Kurdistan seit Jahrzehnten Krieg gegen die Bevölkerung. Kontinuierlich finden Militäroperationen in den kurdischen Gebieten statt, bombardieren türkische Kampfflugzeuge mit Einwilligung der USA die Kandilregion im Nordirak. Zivilgesellschaftliche Forderungen der kurdischen Parteien und Organisationen werden als Unterstützung der PKK verfolgt und mit langjährigen Freiheitsstrafen geahndet. Die deutsche Bundesregierung ist an all dem nicht unbeteiligt. Die Türkei ist mit einem Anteil von elf Prozent einer der drei größten Abnehmer von Rüstungsgütern der deutschen Wirtschaft. G3-Gewehre der Firma Heckler&Koch werden direkt vor Ort in Lizenzproduktion hergestellt.
Auch innenpolitisch befindet sich die Bundesregierung auf Eskalationskurs: Erstmalig wird gegen politisch aktive Kurden in Deutschland auch nach Paragraph 129b (Terroristische Vereinigung im Ausland) ermittelt. Die Kampagne »Tatort Kurdistan« will die Verwicklung Deutschlands in diesem schmutzigen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung sichtbar machen. Zum Antikriegstag am 1. September finden daher in verschiedenen Städten Infoveranstaltungen und Aktionen statt. In Berlin werden wir mit Infoständen, Redebeiträgen und kulturellen Einlagen über die aktuelle Situation informieren und zum Protest aufrufen.