22.02.2017 | Sexismus

Perspektive-Tresen: Kollontai – Kommunismus und Liebe

Wir befinden uns im hundertsten Jahr der Oktoberrevolution von 1917. Ein guter Anlass, die russische Revolutionärin Alexandra Kollontai, vorzustellen. Sie war Internationalistin, Antikriegsaktivistin und vor allem eine leidenschaftliche Kämpferin für die Befreiung der Frauen*. Ihr ist es maßgeblich zu verdanken, dass bereits wenige Monate nach der Oktoberrevolution die Liberalisierung des Scheidungsrechts beschlossen und der Schwangerschaftsabbruch legalisiert wurden. In keinem anderen europäischen Land gab es zu dieser Zeit derartig fortschrittliche Gesetze. In den 1930er Jahren kam es jedoch unter Stalin zu einem Roll-Back. Ehe und Familie wurden zum integralen Bestandteil der sozialistischen Gesellschaft erklärt. Diese Entwicklung widersprach Kollontais Verständnis, dass die Befreiung der Arbeiter*innen nur durch die Revolutionierung der Geschlechterverhältnisse und der herrschenden Sexualmoral möglich werden kann. Sie stand in einem kritischen, aber solidarischen Verhältnis zur Politik der Bolschewiki und Lenin. Wir haben die feministische Historikerin Gisela Notz eingeladen. Sie wird uns einen Einblick in das vielfältige Leben der russischen Revolutionärin geben.

Dienstag | 14. März 2017 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a

Tags: Feminismus, Geschichte, Perspektive-Tresen, Revolution, Sexismus

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