Perspektive-Tresen: Perspektiven für die Menschen in Palästina
Die Unterdrückung der Palästinenser*innen besteht seit Jahrzehnten ohne Perspektive eines Endes von Besatzung, Krieg und Vertreibung. In der BRD gilt als offizielle Staatsräson die Forderung der Zwei-Staaten-Lösung. Sie sieht einen unabhängigen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 mit Ostjerusalem als Hauptstadt vor. Trotz der internationalen Verträge von Oslo aus den 90er Jahren, fand kein Rückzug der israelischen Armee auf diese Grenzen statt, im Gegenteil, die unterschiedlichen israelischen Regierungen forcierten indes massiv ein illegales Siedlungsprojekt in den besetzten Gebieten. Dabei wurden sie von der deutschen Politik politisch, militärisch und finanziell weiterhin uneingeschränkt unterstützt. Diese Unterstützung für Siedlungsbau und Besatzungskrieg lässt die vorgegebene deutsche Forderung nach einer Friedenslösung unglaubwürdig erscheinen.
Nicht nur lehnt die israelische Regierung die Zwei-Staaten-Lösung kategorisch ab. Auch lässt der Siedlungsbau der israelischen Regierungen im Westjordanland die Aussicht auf einen palästinensischen Staat heute gänzlich unrealistisch erscheinen. Über 700 000 Siedler*innen, zum Teil schwer bewaffnet, befinden sich mittlerweile im Westjordanland und in Ost-Jerusalem. Bei der Zwei-Staaten-Lösung sind zudem auch nicht die 1,9 Millionen Palästinenser*innen einbezogen, die israelische Staatsbürger*innen sind und im Staat Israel, wo die Diskriminierung der Palästinenser*innen institutionalisiert ist, als Bürger*innen zweiter Klasse leben.
Zwischen dem Mittelmeer und dem Jordanfluss sind zudem heute Millionen Menschen in den vom israelischen Millitär beherrschten Gebieten militanten Siedlerbanden, einer vom Militär kontrollierten Willkürjustiz und einer israelischen Militärverwaltung täglich ausgesetzt. Weltweit solidarisieren sich Menschen gegen die seit über ein halbes Jahrhundert bestehende völkerrechtswidrige Militärbesatzung und fordern eine sofortige Beendigung dieses Regimes. Was kann dies konkret bedeuten?
Hikmat El-Hammouri wird einen Vortrag über unterschiedliche Perspektiven auf ein Ende von Besatzung und Krieg halten und darauf eingehen, welche Rolle die Zwei-Staaten-Lösung im internationalen Kontext bisher spielte.
Donnerstag | 11. Juli 2024 | 19 Uhr | Kiezhaus | Afrikanische Straße 74
Perspektive-Tresen: Free Palestine
Der Alltag von Palästinenser*innen ist geprägt von Unterdrückung, Gewalt und Diskriminierung. Die Menschenrechtsorganisationen B’Tselem, Amnesty und Human Rights Watch werfen Israel Apartheid vor. Im Westjordanland leben Palästinenser*innen unter der israelischen Militärherrschaft und ihnen werden Bürgerrechte verwehrt, während jüdische Israelis, die im selben Gebiet leben, unter dem bürgerlichen Recht regiert werden. Durch den israelischen Siedlungsbau ist das Westjordanland zerklüftet und die palästinensische Bevölkerung wird aus vielen Gebieten zunehmend verdrängt. Der Gazastreifen ist seit 2006 nahezu vollständig abgeriegelt. Israelische Besatzungstruppen und Siedler töteten in 2022 im Westjordanland und in Ost-Jerusalem 146 Palästinenser*innen. In Berlin wird die Solidaritätsbewegung mit Palästina immer wieder mit Repression konfrontiert. Dieses Jahr wurde die Demonstration zum 75. Jahrestag der Nakba verboten. Bereits letztes Jahr wurde eine Demo zum Nakba-Tag und zum Gedenken an die von israelischen Militärs getötete Journalistin Shireen Abu Akleh untersagt.
Wir haben Lili Sommerfeld und Udi Raz von der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden eingeladen, um über ihre Positionen zu Palästina zu sprechen sowie über die Repression gegen palästina-solidarische Aktivitäten.
Dienstag | 26. September 2023 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Audio-Aufnahme der Veranstaltung zu linken Perspektiven im Iran
Am 16. Mai 2023 waren Genossinnen von Prison’s Dialogue im Bandito Rosso bei unserer Veranstaltung »Linke Perspektiven im Iran«. Prison’s Dialogue ist ein antikapitalistisches Kollektiv, in dem im Exil lebende linke Aktivist*innen, ehemalige politische Gefangene und Angehörige, der vom Regime der islamischen Republik ermordeten Linken, organisiert sind. Die Genossinnen sind in ihrem Vortrag auf die Geschichte des Iran bis 1979 und auf die Revolution von 1979 eingegangen. Außerdem haben sie die Hintergründe des aktuellen feministischen und revolutionären Aufstands im Iran dargestellt.
Perspektive-Tresen: Linke Perspektiven im Iran
Seit September 2022 werden die Kämpfe im Iran weltweit unter dem Slogan »Frau, Leben, Freiheit« sichtbar. Die Kämpfe der Frauen gegen das Patriarchat und für ein selbstbestimmtes Leben dauern unter gefährlichsten Bedingungen an. Chemische Vergiftungen breiten sich seit fünf Monaten in iranischen Mädchenschulen weiter aus. Die Gefängnisse sind voll mit Aktivist*innen, Hunderte wurden hingerichtet. Seit über 40 Jahren besteht die Islamische Republik. 1979 wurde im Iran der Schah gestürzt. Die Revolution wurde von linken, säkularen und islamischen Strömungen getragen. Im Laufe des Jahres 1979 festigten die islamistischen Kräfte um Chomeini ihre Macht. Die Opposition wurde brutal unterdrückt, unabhängige Gewerkschaften, linke Organisationen, Parteien und Presse wurden verboten, die Scharia wurde eingeführt. Linke Iraner*innen betonen, dass eine sozialistische Alternative sich weder auf die Seite des iranischen Regimes noch auf die von imperialistischen Interventionen stellen darf.
Wir haben Vertreterinnen von Prison’s Dialogue eingeladen, um die historische Entwicklung seit 1979 zu beleuchten und die aktuelle Situation im Iran zu analysieren.
Dienstag | 16. Mai 2023 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Audio-Aufnahme der Veranstaltung mit der Arbeiter*innen-Front der Ukraine
Am 21. Februar haben wir im Bandito Rosso bei unserem Perspektive-Tresen über eine Live-Video-Schaltung mit zwei Genossen der marxistischen Gruppe RFU (Arbeiter*innen-Front der Ukraine) gesprochen. Sie positionieren sich sowohl gegen den Angriffskrieg Russlands als auch gegen die Nato und die Regierung der Ukraine. Sie sagten bezogen auf den Krieg in der Ukraine: »Wer sich dabei an die Seite einer der beiden kriegführenden Seiten stellt, betrügt die Arbeiterklasse«. Sie analysieren den Krieg als imperialistischen Krieg zwischen Russland und der Nato, der auf dem Boden der Ukraine ausgetragen wird.
Perspektive-Tresen: Linke aus der Ukraine zum Krieg
Am 24. Februar 2022 begann der Angriff Russlands auf die Ukraine. Dieser Krieg ist ein imperialistischer Krieg um Macht, Einflusssphären und Ressourcen. Die Ukraine ist von Interesse für die Großmächte Russland, USA und EU. Auf Kosten der Menschen in der Ukraine führen die Herrschenden Krieg für Kapitalinteressen. Leid, Zerstörung und Tausende tote Zivilist*innen sind die Folgen. Im Zuge des Krieges wurden die Rechte der Arbeiter*innen und Gewerkschaften in der Ukraine massiv eingeschränkt. Streiks und Proteste sind verboten, die Wochenarbeitszeit kann von 40 auf 60 Stunden erhöht werden und in Betrieben mit weniger als 250 Beschäftigten kann grundlos entlassen werden. Die Positionen der Linken in der Ukraine zum Krieg sind widersprüchlich. Ein Teil unterstützt den ukrainischen Staat im Kampf gegen die russische Invasion, andere nehmen prorussische Positionen ein. Es gibt aber auch Stimmen, die sich sowohl gegen den Angriffskrieg Russlands als auch die Nato und die Regierung der Ukraine stellen. Dazu zählt die marxistische Gruppe RFU – Arbeiter*innen-Front der Ukraine. Mit ihnen sprechen wir über die Hintergründe des Krieges, die Positionen in der ukrainischen Linken und die aktuelle Situation.
Dienstag | 21. Februar 2023 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Perspektive-Tresen: Hände weg von Rojava
Seit dem 19. November 2022 führt die türkische Armee unter dem Namen »Operation Schwertklaue« schwere Angriffe auf militärische Posten der kurdischen Selbstverteidigungskräfte YPG und YPJ, aber auch auf viele zivile Ziele durch. Durch die Angriffe wurde lebenswichtige zivile Infrastruktur, wie Elektrizitätswerke, Krankenhäuser und Weizendepots zerstört. Daneben gibt es immer noch eine deutliche Bedrohung durch Zellen vom IS und das Internierungslager al Hol mit IS-Anhänger*innen. Nicht zuletzt positionieren sich auch die imperialistischen Großmächte USA und Russland mit Truppen in dem Gebiet der Selbstverwaltung. Im Januar möchten wir mit unserer Referentin Gisela Rhein über die aktuelle Lage diskutieren. Sie ist Journalistin, Englischlehrerin und Mitglied der Städtepartnerschaft von Friedrichshain-Kreuzberg und Dêrik. Sie hat sechs Monate in Rojava gearbeitet und mit vielen Menschen und Aktivist*innen gesprochen und den Alltag in einigen Städten der Selbstverwaltungsregion erlebt. Mit ihrem Hintergrundwissen wird sie versuchen, die aktuelle Situation in Rojava und die Situation der revolutionären Prozesse zu skizzieren. Gemeinsam wollen wir herausarbeiten, wie wir Rojava und die »Rojava-Revolution« in der aktuellen Situation am besten unterstützen können.
Donnerstag | 12. Januar 2023 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Perspektive-Tresen: »Jin, Jiyan, Azadi«
Am 16. September 2022 ist die Kurdin Jina Amini im Krankenhaus an ihren Verletzungen durch die iranische Polizei gestorben. Sie war in Teheran in Gewahrsam genommen worden, weil sie ihren Hidschab nicht so trug wie vorgeschrieben. Der Mord an Jina Amini war ein staatlicher Femizid. Daraufhin brach eine Protestwelle gegen die gesamte Diktatur aus, die sich auf immer mehr Städte ausweitete. Die Parole »Jin, Jiyan, Azadi« (Frau, Leben, Freiheit) aus der kurdischen Befreiungsbewegung ist zur zentralen Parole dieses Aufstandes geworden. In den letzten Jahren gab es viele Streiks und Proteste im Iran gegen prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen, Korruption und politische Repression. Die Gefängnisse sind voll mit Aktivist*innen der Arbeiter*innenbewegung, Frauenrechtsaktivist*innen, Journalist*innen und kurdischen Aktivist*innen, Hunderte wurden hingerichtet. Aktuell reagiert das islamische Regime wieder mit massiver Repression gegen die Proteste. Tausende werden festgenommen, das Internet wurde eingeschränkt und die Zahl der Todesopfer durch die brutale Niederschlagung der Revolte steigt immer weiter. Wir haben Zeinab Bayazidi eingeladen, um über die aktuelle Situation im Iran zu sprechen. Sie ist Kurdin und saß über vier Jahre im Gefängnis im Iran.
Dienstag | 18. Oktober 2022 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Audio-Aufnahme der Veranstaltung zum Ukraine-Krieg und zu Rheinmetall Entwaffnen
Am 9. August 2022 war René Arnsburg bei unserem Perspektive-Tresen im Bandito Rosso. Er ist Mitherausgeber des Buches: »Kampf um die Ukraine – Marxistische Analysen zu Krieg und Krise in der Ukraine und zur Rolle der Großmächte«. Er hat einen Vortrag gehalten zum Charakter des Ukraine-Krieges, der Rolle Deutschlands bei diesem Krieg und über die Aufgabe von Sozialist*innen in dieser Situation. Außerdem gab es einen Input zur Kampagne Rheinmetall Entwaffnen und zu den kommenden Aktionen in Kassel. Beide Beiträge sind hier als Audio-Aufnahme zu finden.
Perspektive-Tresen: War starts here!
Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine wurden in kürzester Zeit eine enorme Aufrüstung der Bundeswehr, weitere Militarisierung sowie Waffenlieferungen in Kriegsgebiete beschlossen. Die BRD liefert Waffen an die Ukraine wie zum Beispiel Panzerabwehrwaffen, Flugabwehrraketen oder Maschinengewehre. Der Rüstungskonzern Rheinmetall gehört zu den größten Profiteuren des Ukraine-Kriegs. Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine gibt es bis in die linke Bewegung hinein, Positionen, die sich für Waffenlieferungen an die Ukraine aussprechen. Auch die Frage, ob Sanktionen gegen Russland zu unterstützen sind, ist ein kontroverses Thema. Wir haben René Arnsburg eingeladen, um über diese Fragen zu diskutieren und um zu analysieren, welche Interessen die imperialistischen Mächte Russland und die Nato in der Ukraine verfolgen. Er ist Mitherausgeber des Buches »Kampf um die Ukraine«, welches im April 2022 erschienen ist. Außerdem werden wir Informationen zur Kampagne Rheinmetall Entwaffnen geben und zu den antimilitaristischen Protesten, die vom 30. August bis 4. September in Kassel stattfinden werden.
Dienstag | 9. August 2022 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Perspektive-Tresen: Krieg der Großmächte? Antikriegspolitik von unten!
Unser »Perspektive-Tresen« ist wieder da! Wir freuen uns auf den neuen Termin und wollen das präsente Thema des seit 2014 andauernden Krieges in der Ukraine aufgreifen. Dafür haben wir Jörg Kronauer eingeladen, um mit ihm über die Hintergründe der Eskalation dieses Konflikts seit dem russischen Einmarsch im Februar zu sprechen. Er ist langjähriger Journalist, Autor verschiedener Fachbücher zu außenpolitischen Themen und Redakteur des Netzwerks german-foreign-policy.com.
Bei unserem ersten Tresen seit 2020 wird er sein neu erschienenes Buch »Der Aufmarsch – Vorgeschichte zum Krieg« vorstellen. Dabei wird er seine Analysen zu den Entwicklungen vor dem russischen Angriff skizzieren und die zentralen geopolitischen Zielstellungen der imperialistischen Mächte im Vorfeld darstellen. Gemeinsam wollen wir die wichtigsten Entwicklungsstränge der bisherigen imperialistischen Konfrontation und wichtige Rückschlüsse daraus herausarbeiten – gerade da eine linke, antimilitaristische und Antikriegs-Politik diese Aspekte in den Kämpfen der nächsten Zeit berücksichtigen sollte.
Mittwoch | 25. Mai 2022 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Perspektive-Tresen: März 1920: Rote Ruhr
Am 13. März 1920 putschte der rechte Politiker Wolfgang Kapp gegen die Weimarer Republik mit Unterstützung von großen Teilen des Militärs, um eine monarchistische Diktatur zu errichten. Die Reichswehr verweigerte der Regierung aus SPD, DDP und Zentrum die Unterstützung. Die Regierung floh, der Generalstreik wurde ausgerufen, vielerorts griffen die Arbeitenden zu den Waffen und innerhalb kurzer Zeit war der Putsch abgewehrt. Im Ruhrgebiet kam es zu einem Aufstand der Arbeiter*innen, die die Putschisten besiegten und sie aus dem Industriegebiet vertrieben. Es entstand eine »Rote Ruhrarmee« aus etwa 50 000 Menschen und es bildeten sich Vollzugsräte, die Verwaltungsaufgaben übernahmen und das gesellschaftliche Leben neu gestalten wollten. Die militärische Niederschlagung des Ruhr-Aufstandes wurde mit aller Brutalität durchgeführt, es gab Massenerschießungen und unzählige Todesurteile. In den 1970er Jahren hat der Historiker Erhard Lucas drei Bände zur Märzrevolution veröffentlicht. 2020 hat die Buchmacherei eine Neuauflage dieser seit Jahren vergriffenen Werke herausgebracht.
Wir haben Ulrich Peter eingeladen, der daran mitgearbeitet hat. Er wird den Verlauf der Märzrevolution darstellen und dabei auch die Rolle der Parteien SPD, USPD, KPD und der syndikalistischen Kräfte beleuchten.
Dienstag | 24. März 2020 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
(wird nachgeholt)
Perspektive-Tresen: »Brot, Frieden, Freiheit«
In den letzten Jahren gab es viele Streiks und Proteste im Iran gegen prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen, Korruption und politische Repression. Die Gefängnisse sind voll mit Aktivist*innen der Arbeiter*innenbewegung, Frauenrechtsaktivist*innen, Journalist*innen und kurdischen Aktivist*innen, Hunderte wurden hingerichtet. »Brot, Frieden und Freiheit« und »Nieder mit der Diktatur« sind die Parolen der Demonstrierenden. Seit über 40 Jahren besteht die Islamische Republik. 1979 wurde im Iran der Schah gestürzt. Die Revolution wurde von linken, säkularen und islamischen Strömungen getragen. Im Laufe des Jahres 1979 festigten die islamistischen Kräfte um Chomeini ihre Macht. Die Opposition wurde brutal unterdrückt, unabhängige Gewerkschaften, linke Organisationen, Parteien und Presse wurden verboten, die Scharia wurde eingeführt, Frauen* wurden gezwungen ein Kopftuch zu tragen. Linke Iraner*innen betonen, dass eine sozialistische Alternative sich weder auf die Seite der iranischen Regierung noch auf die von imperialistischen Interventionen stellen darf.
Wir haben Vertreterinnen von Prison‘s Dialogue (dialogt.de) eingeladen, um die historische Entwicklung seit 1979 zu beleuchten und die aktuelle Situation im Iran zu analysieren.
Dienstag | 31. März 2020 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
(wird nachgeholt)
Perspektive-Tresen: Jin Jiyan AzadÎ
Seit Oktober 2019 wird gegen die kurdische Feministin Yildiz Aktaş beim Berliner Kammergericht ein Prozess geführt. Sie wird nach Paragraph 129b als Mitglied einer »terroristischen Vereinigung im Ausland« angeklagt. Vor Gericht werden Aktivitäten wie die Teilnahme an Demonstrationen oder das Sammeln von Spenden kriminalisiert. Während kurdische Aktivist*innen in der BRD repressiv verfolgt werden, führt Erdoğan mit deutscher Unterstützung Krieg gegen die kurdische Freiheitsbewegung. Der Angriffskrieg der Türkei seit dem 9. Oktober auf die selbstverwalteten Gebiete in Nord- und Ostsyrien, ist auch ein Angriff auf die Frauen*revolution. Die Frauenbewegung Kongra Star hat die Kampagne Women Defend Rojava ins Leben gerufen, um die weltweite Solidarität mit der Revolution in Rojava und den Frauen in Nord- und Ostsyrien sichtbar zu machen. Auch in Berlin gibt es ein Komitee.
Wir haben Vertreter*innen der Kampagne »Freiheit für Yildiz« eingeladen, die über den aktuellen Stand des Verfahrens und den Kontext der Repression gegen die kurdische Freiheitsbewegung in der BRD berichten werden. Außerdem wird eine Freundin von »Women Defend Rojava Berlin« ihre Arbeit vorstellen und auf die kurdische Frauen*bewegung eingehen.
Dienstag | 11. Februar 2020 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Audiomitschnitt des Vortrags von Nick Brauns zum Thema »Rojava verteidigen«
Bei unserem Perspektive-Tresen am 10. Dezember 2019 hat der Historiker und Journalist Nick Brauns ausführlich die aktuelle Situation in Rojava seit dem Angriffskrieg der Türkei beleuchtet. Dabei ging er unter anderem auf die Rolle der BRD ein, die auf EU-Ebene verhindert hat, dass es ein Waffenembargo gegen die Türkei gibt. Auch die Rolle der imperialistischen Mächte wurde thematisiert. Im UN-Sicherheitsrat haben die USA und Russland gemeinsam ein Veto eingelegt, gegen einen Antrag, dass der Krieg verurteilt werden sollte. Außerdem ging er auf das Abkommen zwischen der Selbstverwaltung Nord-Ost-Syriens und dem syrischen Regime ein.
Perspektive-Tresen: Rojava verteidigen!
Rojava wird seit dem 9. Oktober von der türkischen Armee und dschihadistischen Gruppen angegriffen. Die USA und Russland gaben Erdogan grünes Licht für die Invasion. Mit dem zynischer Weise »Operation Friedensquelle« genannten Angriffskrieg auf Rojava will die Türkei eine 32 Kilometer tiefe und 444 Kilometer breite Region unter Kontrolle bringen. Die türkische Armee hat zusammen mit islamistischen Gruppen nach mehreren Wochen intensiver Kämpfe gegen die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) die Grenzstädte Girê Spî und Serêkaniyê besetzt. Die Bundesregierung unterstützt den Krieg der Türkei gegen die kurdische Freiheitsbewegung politisch, finanziell und militärisch. Die Türkei ist für die deutsche Rüstungsindustrie das wichtigste Ausfuhrland. Bei dem Angriffskrieg gegen Nordsyrien setzt die Türkei, wie bereits 2018 in Afrin, aus Deutschland gelieferte »Leopard-2«-Panzer ein. Das Projekt Rojava steht für demokratische Selbstverwaltung, Frauen*emanzipation und Ökologie und ist existenziell bedroht durch Faschismus, Imperialismus und Krieg.
Wir haben den Historiker und Journalisten Nick Brauns eingeladen, um über die aktuelle Situation in Rojava zu sprechen und die Rolle der imperialistischen Mächte zu beleuchten.
Dienstag | 10. Dezember 2019 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Perspektive-Tresen: DDR verteidigen?
2019 jährt sich der Mauerfall zum 30. Mal. Dies ist für die bürgerlichen Medien und Politiker*innen wieder ein Anlass, um die DDR als »Unrechtsstaat« zu verteufeln. Unser Bezug auf die DDR ist ein kritisch-solidarischer, das heißt wir verteidigen die DDR gegen die antikommunistische Hetze und sehen den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft in der DDR als eine positive Entwicklung an, die unter denkbar schlechten Bedingungen stattfand. Auch wenn die sozialistische Perspektive noch lange nicht überall im Alltag umgesetzt war, ging es darum eine Gesellschaft jenseits von Konkurrenz, Profit, Ausbeutung und imperialistischem Großmachtstreben aufzubauen. Es gab aber auch Unzulänglichkeiten und Fehler, wie die staatliche Repression gegen andere Linke, bürokratische Strukturen, fehlende Arbeiter*innen-Selbstverwaltung der Betriebe und auch Rassismus und Patriarchat waren nicht überwunden. Dennoch bestand ein antikapitalistischer Zustand in dem das Privateigentum an den Produktionsmitteln abgeschafft und die Landwirtschaft kollektiviert wurde.
Wir haben Inge Viett eingeladen, sie lebte acht Jahre in der DDR im Exil. Sie wird die DDR aus kommunistischer Perspektive analysieren und ihren geschichtlichen Fortschritt und was heute 30 Jahre nach ihrem Untergang daran wichtig ist, beleuchten.
Dienstag | 26. November 2019 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Perspektive-Tresen: Luft zum Atmen
Der Dokumentarfilm »Luft zum Atmen – 40 Jahre Opposition bei Opel Bochum« von labournet.tv handelt von der Betriebsgruppe »Gruppe oppositioneller Gewerkschafter« (GoG), die 1972 bei Opel in Bochum gegründet wurde und die sich konsequent für die Interessen der Beschäftigten einsetzte. Die GoG bestand bis 2014, als das Werk in Bochum geschlossen wurde. Im Film kommen Aktive der GoG zu Wort und es werden Streiks, Betriebsversammlungen, Kundgebungen und Demonstrationen gezeigt. 1980 hatte Opel Bochum 22 000 Beschäftigte und war somit das größte Produktionswerk des Autokonzerns General Motors in Europa. Die Betriebsräte der GoG gaben geheime Informationen an die Belegschaft weiter, sie sorgten für achtstündige Betriebsversammlungen und versuchten, auf eigene Faust direkte internationale Solidarität zwischen den verschiedenen Belegschaften von General Motors in Europa herzustellen, um sich gegen die Standorterpressungen in den 90er-Jahren zur Wehr zu setzen. 2004 gab es einen wilden Streik, als die Belegschaft sechs Tage lang das Werk besetzte, um die Entlassung von 4000 Kolleg*innen zu verhindern. Im Anschluss an die Vorführung gibt es noch die Möglichkeit zur Diskussion mit der Filmemacherin von »Luft zum Atmen«, Johanna Schellhagen, von labournet.tv.
Dienstag | 10. September 2019 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Audio-Mitschnitte der Beiträge zu Eugen Leviné und den Räterepubliken in Bayern
Am 11. Juni hat der Historiker Nick Brauns bei unserem Perspektive-Tresen im Bandito Rosso einen Vortrag zur Entwicklung der beiden bayerischen Räterepubliken und der Rolle von Eugen Leviné gehalten. Am 5. Juni 1919 wurde Leviné im Gefängnis Stadelheim hingerichtet. Er gehörte zu den Mitbegründer*innen der KPD. Der Journalist Peter Nowak hat in seinem Beitrag den Fokus auf die antisemitische und rassistische Hetze gegen Exponent*innen der Räterepublik gelegt. Außerdem haben wir Auszüge von aus Levinés Verteidigungsrede vorgelesen.
Perspektive-Tresen: Tote auf Urlaub
»Wir Kommunisten sind alle Tote auf Urlaub, dessen bin ich mir bewusst. Ich weiß nicht, ob Sie mir meinen Urlaubsschein noch verlängern werden, oder ob ich einrücken muss zu Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg«, erklärte Eugen Leviné in seiner Verteidigungsrede vor dem Gericht in München. Am 5. Juni 1919 wurde er im Gefängnis Stadelheim hingerichtet. Er gehörte zu den Mitbegründer*innen der KPD. Nach der Ausrufung der kommunistischen Räterepublik in München übernahm er im April 1919 den Vorsitz des Vollzugsausschusses. Die zweite Räterepublik wurde von Freikorps niedergeschlagen. Hunderte Menschen wurden von den ›weißen Garden‹ misshandelt und umgebracht. Der Historiker Nick Brauns wird einen Vortrag zur Entwicklung der beiden bayerischen Räterepubliken und der Rolle von Leviné halten. Der Journalist Peter Nowak wird den Fokus auf die antisemitische und rassistische Hetze gegen Exponent*innen der Räterepublik legen, die sowohl den Terror der Freikorps wie auch das Todesurteil gegen Leviné ermöglichte. Außerdem wollen wir anhand von Text-Collagen das Leben von Leviné nachzeichnen und Auszüge von Texten von Rosa Meyer-Leviné, Levinés Verteidigungsrede und aus Briefen seiner politischen Zeitgenoss*innen, wie Erich Mühsam und Ernst Toller lesen.
Dienstag | 11. Juni 2019 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Perspektive-Tresen: 1. Mai: Kampftag oder Ritual?
Der 1. Mai ist weltweit ein Tag an dem Menschen für eine Gesellschaft ohne Unterdrückung und Ausbeutung auf die Straße gehen. Es gibt in Berlin immer wieder Kontroversen um diesen Termin, der von einigen erstarrt und ritualisiert wahrgenommen wird. Am 30. April und am 1. Mai gibt es verschiedene Aktionen. Seit 2014 gibt es die antikapitalistische Organize-Demo im Wedding, seit 2009 den klassenkämpferischen Block bei der DGB-Demo. Die revolutionäre 1.-Mai-Demo um 18 Uhr startet dieses Jahr in Friedrichshain. Wir wollen mit Genoss*innen von »Hände weg vom Wedding«, dem klassenkämpferischen Block und der Radikalen Linken über ihre Aktivitäten rund um den 1. Mai sprechen. Dabei soll die Frage diskutiert werden, warum dieses Datum für die linke Bewegung heute noch von Bedeutung ist und welche Möglichkeiten es an diesem Tag gibt revolutionäre Perspektiven sichtbar zu machen. Außerdem wollen wir darüber sprechen wie eine Organisierung über den 1. Mai hinaus aufgebaut werden kann und welche inhaltlichen Schwerpunkte die verschiedenen Gruppen in diesem Jahr setzen.
Dienstag | 23. April 2019 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Audio-Mitschnitte der Beiträge zur Novemberrevolution, Januaraufstand und Rosa Luxemburg
Am 8. Januar 2019 hat Klaus Dallmer bei unserem Perspektive-Tresen einen Vortrag zu den historischen Ereignissen 1918/19 gehalten. Er ist der Autor des Buches »Die Meuterei auf der Deutschland 1918/19 – Anpassung, Aufbäumen und Untergang der ersten deutschen Arbeiterbewegung«. Außerdem haben wir uns mit dem Leben sowie der politischen Theorie und Praxis von Rosa Luxemburg beschäftigt. Dazu gab es kurze Beiträge zu ihrem Werk »Sozialreform oder Revolution?«, zu »Massenstreik, Partei und Gewerkschaften« und zum Text »Die Krise der Sozialdemokratie«.
- Beitrag zur Biographie (8 Minuten)
- Beiträge zur Theorie Rosa Luxemburgs (36 Minuten)
- Beitrag von Klaus Dallmer zur historischen Entwicklung (49 Minuten)
Perspektive-Tresen: Die Revolution ist großartig
Am 15. Januar 2019 jährt sich die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zum 100. Mal. Beide waren Revolutionär*innen, Internationalist*innen und Antimilitarist*innen. Zum Jahreswechsel 1918/19 waren sie Mitbegründer*innen der KPD. Am 5. Januar 1919 begann in Berlin ein Aufstand gegen die Regierung der Mehrheitssozialdemokraten mit Demonstrationen und Besetzungen im Zeitungsviertel, der blutig niedergeschlagen wurde. Hunderte von Arbeiter*innen wurden getötet, verwundet und verhaftet. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden am 15. Januar 1919 von der durch Hauptmann Waldemar Papst befehligten Gardekavallerieschützendivision mit Wissen und Einverständnis von SPD-Führern wie Gustav Noske ermordet. Wir haben Klaus Dallmer, den Autor des Buches »Die Meuterei auf der Deutschland 1918/19 – Anpassung, Aufbäumen und Untergang der ersten deutschen Arbeiterbewegung« eingeladen, der die historischen Ereignisse 1918/19 darstellen wird. Wir werden uns außerdem mit dem Leben sowie der politischen Theorie und Praxis von Rosa Luxemburg beschäftigen. Dazu gehen wir auf einige ihrer Schriften zum Kampf gegen den Reformismus sowie gegen Imperialismus und Krieg ein.
Dienstag | 8. Januar 2019 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Audio-Mitschnitt vom Vortrag von Nick Brauns zur Entwicklung der radikalen Linken in der Türkei
Am 13. November 2018 hat der Historiker und Autor Nick Brauns bei unserem Perspektive-Tresen einen Vortrag zur Entwicklung der radikalen Linken in der Türkei gehalten. Vor kurzem hat er gemeinsam mit Murat Cakir das Buch »Partisanen einer neuen Welt« im Berliner Verlag Die Buchmacherei herausgegeben. Bei seinem Vortrag im Bandito Rosso lag der Schwerpunkt auf der radikalen Linke in der Türkei ab 1968. Dabei ist er auch auf die Kommune von Fatsa 1979/80 an der türkischen Schwarzmeerküste eingegangen, welche ein Beispiel für direkte Demokratie und kommunale Selbstverwaltung war und vom Militär niedergeschlagen wurde.
Perspektive-Tresen: »We need to take guns«
Der Film »We need to take guns« handelt vom Internationalen Freiheitsbataillon (IFB), welches 2015 gegründet wurde, um die Revolution in Rojava bewaffnet zu unterstützen. Der Dokumentarfilm entstand 2017 und handelt von den das IFB tragenden Organisationen BÖG, TKP ML/TİKKO, MLKP-Rojava und IRPGF. Es wurden Interviews mit anarchistischen, antifaschistischen und kommunistischen Internationalist*innen aus der ganzen Welt geführt über ihre Motivationen, revolutionären Internationalismus sowie Strategie und Taktik des in Rojava geführten Krieges und was wir daraus lernen. Aus dem Film geht hervor, wie sich Menschen unterschiedlicher linker Spektren zusammengefunden haben, um gemeinsam den revolutionären Prozess in Rojava zu verteidigen.
Wir zeigen den Film und haben Genoss*innen der Roten Hilfe International aus Stuttgart und der Schweiz eingeladen, die über ihre Unterstützung des kurdischen Freiheitskampfes und die Celox-Kampagne für Frauen* sprechen werden. Es wird Geld gesammelt, um die Frauen*einheiten in Rojava und Shengal durch die Finanzierung von blutstillenden Celox-Verbänden zu unterstützen. Es wird zudem eine neu anlaufende Kampagne »Defend the mountains – Gasmasken für die Guerilla« vorgestellt und auf die aktuelle Situation in Rojava eingegangen.
Dienstag | 11. Dezember 2018 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a