Veranstaltung zum Befreiungskampf in Indien
Jan Myrdal ist ein schwedischer Schriftsteller, der bereits 1980 mit »Indien väntar« (auf deutsch »Indien bricht auf«) ein umfassendes Buch über Indien geschrieben hat. Darin ist auch ein Kapitel über den Befreiungskampf der Naxaliten enthalten. Mit dem Buch »Roter Stern über Indien«, das 2011 im Zambon-Verlag erschienen ist, vertieft er dieses Thema. Jan Myrdal hat Interviews mit führenden Personen der CPI (Maoist) in den befreiten Gebieten in Dandakaranya geführt und berichtet über den Prozess des Überlebens und selbstkritischen Lernens der maoistischen Guerilla.
Veranstaltung mit Jan Myrdal | 13. März 2012 | 18 Uhr | ND-Gebäude | Seminarraum 1 | Franz-Mehring-Platz 1 | 10243 Berlin
Klassenkampf in Indien
Indiens Wirtschaft hat seit Jahren sehr hohe Wachstumsraten. Doch von diesem Wirtschaftswachstum profitiert in Indien nur eine Minderheit. Die Mehrheit der 1,2 Milliarden Einwohner Indiens leben ohne Strom, fließendes Wasser und sanitäre Einrichtungen, viele in absoluter Armut, geplagt von Unterernährung, hoher Kinder- und Müttersterblichkeit, ausgeprägter Analphabetenquote, besonders bei Frauen. Gegen diese Zustände sind in Indien starke revolutionäre Bewegungen aktiv. 2007 bezeichnete der indische Premierminister Manmohan Singh den Naxalismus als größte Herausforderung für die innere Sicherheit Indiens. Der Begriff Naxaliten geht auf die Erhebung von Landarbeitern und Kleinbauern in dem kleinen Dorf Naxalbari im Bundesstaat West-Bengalen 1967 zurück. Heute sind bewaffnete Naxalitengruppen wie die CPI (Maoist) in etwa 40 Prozent des indischen Territoriums aktiv und haben in Zentralindien mehrere »befreite Gebiete« errichtet. Wir dokumentieren an dieser Stelle mehrere Texte zu den Klassenkämpfen in Indien, darunter auch ein Dokument der CPI (Maoist).