Antifeminismus sabotieren! Christliche FundamentalistInnen blockieren!
Für den 19. September 2015 mobilisiert der Bundesverband Lebensrecht (BVL) wieder zu einem »Marsch für das Leben« in Berlin. Der Marsch ist einer der wichtigsten öffentlichen Auftritte der selbsternannten »LebensschützerInnen« und verbindet eine breite reaktionäre, antifeministische und fundamentalistische Bewegung, die sich im Rahmen dieser jährlichen Veranstaltung kontinuierlich verfestigt. Betroffen von der Forderung des BVL nach einem generellen Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen sind vor allem Frauen_Lesben_Trans*_Inter*. Lassen wir die Abtreibungs-GegnerInnen nicht ungestört ihre antifeministischen und reaktionären Positionen verbreiten! Beteiligt euch an der Demonstration für körperliche Selbstbestimmung und anschließend an der Blockade vom »Marsch für das Leben«.
Antifaschistische und queerfeministische Demonstration
19. September 2015 | 11 Uhr | S Anhalter Bahnhof
Perspektive-Tresen: Geschlecht als Herrschaftskategorie
Geschlecht und Sexualität sind zentrale Gliederungs- und Herrschaftsprinzipien der Gesellschaft. Dass aus bestimmten – zugeschriebenen – körperlichen, psychischen und sozialen Merkmalen eine Vereinheitlichung von Individuen zu Geschlechtern folgt, ist kein natürliches, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis. Geschlechtliche und sexuelle Identitäten sind keine biologischen Gegebenheiten, sondern werden fortlaufend durch das soziale Handeln hergestellt und mit anderen Herrschaftskategorien verwoben. Queer-feministische Theoretiker*innen haben die Kategorien Geschlecht und Sexualität als kulturelles und soziales Herrschaftskonstrukt entlarvt und ihre Notwendigkeit und Unabänderlichkeit infrage gestellt. In der Veranstaltung wird die Entstehung von Queer als politischer Bewegung und theoretischem Ansatz beleuchtet. Es werden auch kritische Einwände gegenüber Queer aufgegriffen, die queerer Politik und Theorie eine ideologische Nähe zum neoliberalen Kapitalismus vorwerfen oder beanstanden, dass dekonstruktive Ansätze den Feminismus entwaffnet hätten. Zu diesen Fragestellungen wird es einen Vortrag des Kulturwissenschaftlers und Queertheoretikers* Volker Woltersdorff alias Lore Logorrhöe geben.
Dienstag | 11. August 2015 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Audiomitschnitt der Veranstaltung zu Feminismus und Marxismus
Am 10. März 2015 hat Detlef Georgia Schulze einen Vortrag bei unserem Perspektive-Tresen im Bandito Rosso gehalten. Im Vortrag wurde das Verhältnis von Marxismus und Feminismus beleuchtet. Die marxistische Position den Frauenkampf als Aspekt des Klassenkampfes zu betrachten, wurde dabei in Frage gestellt. Stattdessen betonte Detlef Georgia, dass das Geschlechterverhältnis ein Herrschaftsverhältnis ist, welches trotz gegenseitiger Beeinflussungen relativ unabhängig von den Klassenverhältnissen zu analysieren ist. Die verschiedenen Strömungen des Feminismus – liberaler, radikaler und sozialistischer Feminismus sowie der Queerfeminismus beziehungsweise dekonstruktivistische Feminismus – wurden dargestellt.
Tausende auf der Straße gegen das Patriarchat
Am 8. März 2015 haben in Berlin mehr als 7000 Menschen gegen Sexismus und patriarchale Verhältnisse demonstriert. Die Demonstration unter dem Motto »Feministische Kämpfe verbinden« zog vom Rosa-Luxemburg-Platz über Unter den Linden zum Brandenburger Tor. Innerhalb der Demonstration gab es auch einen antikapitalistischen Block mit über 1000 Teilnehmer*innen. Außerdem gab es eine kurdische Frauendemonstration unter dem Motto »Vom O-Platz bis Sengal und Kobanê – Frauen leisten gemeinsam Widerstand« vom Oranienplatz zum Brandenburger Tor.
Tausende auf der Straße gegen das Patriarchat
Am 8. März 2015 haben in Berlin mehr als 7000 Menschen gegen Sexismus und patriarchale Verhältnisse demonstriert. Die Demonstration unter dem Motto »Feministische Kämpfe verbinden« zog vom Rosa-Luxemburg-Platz über Unter den Linden zum Brandenburger Tor. Innerhalb der Demonstration gab es auch einen linksradikalen Block mit über 1000 Teilnehmer*innen. Außerdem gab es eine kurdische Frauendemonstration unter dem Motto »Vom O-Platz bis Sengal und Kobanê – Frauen leisten gemeinsam Widerstand« vom Oranienplatz zum Brandenburger Tor. In vielen weiteren Städten bundesweit haben Demonstrationen zum 8. März stattgefunden. In Nürnberg wurde die Demonstration von Neonazis angegriffen.
Perspektive-Tresen: Frauenkampf heißt Klassenkampf?
Das Verhältnis von Kapitalismus und Patriarchat ist in der linken Bewegung umstritten. Während einige den Frauenkampf als Teil des Klassenkampfes begreifen, sehen andere das Patriarchat als eigenständiges Herrschaftsverhältnis und nicht als Nebenwiderspruch. Die Frage des Verhältnisses von Kapitalismuskritik und Geschlechterverhältnissen wurde von der Neuen Frauenbewegung aufgeworfen. Beim SDS-Kongress 1968 flogen Tomaten auf das ausschließlich männlich besetzte Podium, da es sich nicht mit der Frauenunterdrückung und Diskriminierung innerhalb des SDS auseinandersetzen wollte. Unter dem Motto »Das Private ist politisch« wurde der Kampf um Veränderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen wie der Erziehungs- und Hausarbeit geführt. Queerfeministische Ansätze haben seit den 1990er Jahren neue Erkenntnisse in feministische Debatten gebracht, indem die Kategorie Geschlecht als Konstrukt in Frage gestellt wurde. Bei der Veranstaltung wollen wir das Verhältnis von Kapitalismuskritik und Feminismus beleuchten und Schwachstellen in der traditionellen sozialistischen Frauenbewegung aufzeigen. Dazu haben wir Detlef Georgia Schulze eingeladen, politische Aktivist*in, Dissertation im Fach Gender Studies.
Dienstag | 10. März 2015 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a
Heraus zum 8. März 2015
Ein breites feministisches Bündnis ruft zu einer Demonstration zum internationalen Frauen*kampftag am 8. März in Berlin auf. Auf der Demonstration wird es auch einen linksradikalen Block geben. Der 8. März ist seit 1911 das Symbol für den Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen. Auch mehr als 100 Jahre danach gibt es allen Grund am 8. März auf die Straße zu gehen. Patriarchale Macht- und Herrschaftsverhältnisse durchziehen nach wie vor alle gesellschaftlichen Bereiche. Am 8. März gehen wir auf die Straße gegen die patriarchalen Geschlechterverhältnisse: gegen die geschlechtshierarchische Arbeitsteilung, gegen sexualisierte Gewalt, Sexismus und Homophobie.
Demonstration | 8. März 2015 | 13 Uhr | Berlin | Rosa-Luxemburg-Platz
Gegen Patriarchat und Kapitalismus
Der Internationale Frauenkampftag steht für den Kampf für rechtliche, politische und wirtschaftliche Gleichstellung, ein selbstbestimmtes Leben, für das Recht auf körperliche Unversehrtheit, sowie sexuelle Selbstbestimmung. Beim ersten Internationalen Frauentag 1911 wurden Forderungen nach sozialer und politischer Gleichberechtigung auf die Straße getragen. Auch über hundert Jahre später sind viele Forderungen immer noch aktuell. Die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern wirkt sich nach wie vor in prekären Arbeitsverhältnissen aus. Mehr als 80 Prozent der Teilzeitbeschäftigten und Zweidrittel der MinijobberInnen sind Frauen. Frauen sind auch deshalb wesentlich häufiger von Altersarmut betroffen oder vom besser verdienenden Partner abhängig. Sie werden in der kapitalistischen Gesellschaft doppelt ausgebeutet – in ihrem Job und Zuhause. Ein breites Bündnis ruft zu einer bundesweiten Demonstration am 8. März 2014 in Berlin auf.
Demonstration | 8. März 2014 | Gesundbrunnen | 13 Uhr
Heraus zum 8. März!
Vor 100 Jahren, am 19. März 1911, wurde zum ersten Mal der Internationale Frauenkampftag begangen. Allein in Deutschland nahmen über eine Million Personen, mehrheitlich Frauen an Demonstrationen teil. Eingebunden in die Kämpfe der internationalen sozialistischen Bewegung, forderten die Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in erster Linie politische Mündigkeit (Frauenwahlrecht) und Gleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt. Gleichzeitig ging es jedoch auch um eine grundsätzliche Emanzipation im Rahmen einer revolutionären Überwindung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung.
8. März 2011 | Veranstaltung: 19 Uhr | Junge-Welt-Ladengalerie | Torstraße 6
11. März 2011 | Demonstration: 16 Uhr | U Rathaus Neukölln