Sie reden von Frieden und führen Krieg!
Gemeinsam gegen die Afghanistan-Kriegs-Konferenz in Bonn!
Am 5. Dezember 2011 wird in Bonn die Konferenz »Petersberg II« der Nato-Staaten und anderer Länder stattfinden, bei dem über die Zukunft Afghanistans beraten werden soll. Es sind die gleichen Staaten, die in Afghanistan Krieg führen und vor zehn Jahren bei der Konferenz »Petersberg I« Karsai und seine korrupte Regierung an die Macht gebracht haben. Afghanistan hat keine Zukunft, solange es von der Nato besetzt gehalten wird. Der Krieg hat mit Bombenangriffen, Massakern, Razzien, Folter und Erschießungen bereits endloses Leid für die afghanische Bevölkerung gebracht und zu einer Verschlechterung der humanitären und sozialen Lage geführt. Auch wenn die kriegführenden westlichen Staaten von Truppenabzug sprechen, werden sie in Afghanistan keine selbstbestimmte Entwicklung zulassen. Die Afghanisierung des Krieges, die sogenannte Übertragung der Verantwortung auf afghanische Sicherheitskräfte, meint vor allem eine stärkere Verlagerung der Risiken und Opfer auf die afghanische Bevölkerung. Die kriegführenden Staaten werden sich aus der Region nicht zurückziehen, sondern suchen nach Herrschaftsformen, mit denen sie ihre Interessen effektiver und risikoloser umsetzen können. Dabei sind für die Nato auch reaktionäre Warlords, die jeder demokratischen Entwicklung im Weg stehen, als Machthalter akzeptabel. Die linken und fortschrittlichen Kräfte in Afghanistan kämpfen gegen die fundamentalistischen Warlords und Taliban, sowie gegen die Besatzungstruppen. Ihnen gilt unsere Solidarität!
Die Interessen hinter dem Krieg werden heute kaum noch mit Menschenrechten und Demokratie verkleidet. Es wird offen zugegeben, dass es sich bei den Kriegen der Bundeswehr tatsächlich um Militäreinsätze für Wirtschaftsinteressen handelt. Diese imperialistischen Kriege dienen der herrschenden Klasse einzig dazu, ihre kapitalistischen Interessen durchzusetzen. So sind die geostrategisch bedeutende Lage in der Nähe von China, Indien und Russland, die Kontrolle über Rohstoffe und die Nutzung von Transportwegen für Energieressourcen durch das Land, Gründe für ein Jahrzehnt Krieg gegen Afghanistan. Die afghanische Wirtschaft wurde im Krieg total zerstört. 90 Prozent der »zivilen Aufbauhilfe« wandert heute in die Taschen westlicher Wiederaufbaukonzerne.
Die BRD ist eine zentrale Kriegspartei in Afghanistan. Jahr für Jahr hat die Mehrheit des Bundestages immer wieder Mandate für die Bundeswehr ausgestellt und die Anzahl der SoldatInnen erhöht, die in den Krieg nach Afghanistan geschickt wurden. Der blutigste Militärschlag der Bundeswehr fand am 4. September 2009 in der Nähe von Kundus statt. Der deutsche Oberst Klein befahl den Luftangriff auf Tanklaster bei dem 142 Menschen getötet wurden. Für dieses Kriegsverbrechen wird Oberst Klein nicht zur Verantwortung gezogen. Ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wurde eingestellt. Während KriegsgegnerInnen hierzulande verfolgt und mit Repressionen überzogen werden, bleiben die Verbrecher in Uniform unbehelligt.
Die Mehrheit der BundesbürgerInnen hat sich in Umfragen gegen den Krieg ausgesprochen. Diese Ablehnung müssen wir auch öffentlich auf der Straße sichtbar machen. Es geht aber nicht nur darum, das Gesicht des Krieges mit all seinen zerstörerischen und tödlichen Konsequenzen offen zu legen, sondern vor allem darum deutlich zu machen: Der Krieg beginnt hier und muss hier mit allen Mitteln aufgehalten werden. Geht auf die Straße, sabotiert die Kriegsmaschinerie und desertiert vom Kriegsdienst. Wir rufen dazu auf Anfang Dezember nach Bonn zu kommen, um der Nato-Kriegsallianz entschlossen entgegenzutreten und gegen Krieg, Besatzung und Imperialismus unsere Stimme zu erheben. Stoppt die Kriegstreiber – Nato und Bundeswehr raus aus Afghanistan!
Großdemonstration
3. Dezember | 11:30 Uhr | Bonn Kaiserplatz
Antikriegskonferenz
4. Dezember | Analysen, Strategien und Alternativen zum Krieg
Dezentrale Protestaktionen
5. Dezember | Ab 8 Uhr am Petersberg und Altem Bundestag
Es fahren Busse aus Berlin nach Bonn. Tickets gibt es zum Solipreis (25 Euro), zum Normalpreis (20 Euro) und zum Sozialpreis (15 Euro) in den Buchläden »Schwarze Risse«.