Grußbotschaft von Mumia Abu-Jamal
Der 1. Mai 2009. Während der 1. Mai historisch ein Tag der Solidarität und der Feier von Arbeitermacht gewesen ist, ist es heute nicht vergleichbar mit vorangegangenen.
Das liegt an der ökonomischen Krise und dem Scheitern, in der sich viele Länder befinden. Es sind die Arbeitenden, die weltweit unter Lohnkürzungen und Massenentlassungen in beinahe jedem Sektor der globalen Wirtschaft leiden.
Während die Lage Arbeitenden einbricht, verhilft sich das Kapital zu immer mehr vom nationalen sowie weltweiten Reichtum. Regierungen überstürzen sich, Banken und Investmentfirmen auszulösen, aber immer unter der Voraussetzung, dass sie zu »wichtig zum Scheitern« seien.
Unter diesen aufgezwungenen Regeln des Kapitalismus können Konzerne (besonders im Finanzsektor) wahrlich jeden betrügen, bestehlen und überlisten. Sollten sie scheitern, kommt die Regierung und kauft sie mit öffentlichen Geldern frei.
Unter diesen Bedingungen kann das Kapital niemals verlieren!
Aber die Arbeitenden können – und sie tun es:
Arbeitsplatzverlust, geräumte Wohnungen, gebrochene und zerstörte Familien.
Dies ist ein sehr ernster 1. Mai – das globalisierte Kapital hat uns diese Lage eingebrockt. Nur wenn die ArbeiterInnenschaft sich ebenfalls weltweit organisiert, kann sie ihren fairen Anteil der Raubbeute des Kapitals verlangen und durchsetzen. Lasst das unsere Aufgabe für den 1. Mai und den Morgen danach sein.
Mumia Abu-Jamal
aus der Todeszelle, Pennsylvania